Die Reinkarnation eines Mythos
Vor 17 Jahren kam das letzte Modell auf den Markt. Nun ist er zurück: der Toyota Supra! In den letzten 20 Jahren hatte er ausreichend Zeit, sich weiterzuentwickeln. Umso mehr, da dieses Modell von Gazoo Racing, der Motorsport-Abteilung von Toyota, mit einem klaren Ziel entwickelt wurde: sich mit den sportlichen Kompaktwagen Europas messen zu können.
Die erste Generation des Supra kam 1978 auf den Markt. Aber seine Bekanntheit unter Autofans verdankt er vor allem seinen zahlreichen Auftritten in den „Fast & Furious“-Filmen sowie in den Videospielen der 1990er Jahre. Der neue Supra wurde der Öffentlichkeit auf einem ähnlichen Weg vorgestellt. Im Spiel „Gran Turismo“ hatten die Spieler die Möglichkeit, ein futuristisches
Auto zu fahren, einen gewissen Toyota FT-1 Vision GT mit anmutigen Kurven.
Vom Virtuellen zur Realität
Wir hatten schon die Befürchtung, dass der Name Supra für immer von den Straßen verschwinden würde. Diese neue Generation hat lange auf sich warten lassen, aber angesichts ihrer Silhouette hat sich das Warten gelohnt!
Die lange Fronthaube, der doppelte Buckel auf dem Dach, die sehr ausladenden Heckflanken und ein Entenschwanz-Spoiler machen den Supra zu einem Auto mit untypischen Linien. Eine Besonderheit japanischer Fahrzeuge sind die acht Lufteinlässe, die meisten davon sind jedoch leider nur Attrappen. Unter der Haube befindet sich ein 340 PS starker 3L-Reihensechszylinder. Da der Motor vorne platziert ist und der Supra ein Hecktriebler ist, ist das Gewicht vorne und hinten 50/50 verteilt. Trotzdem bleibt der kleine Sportwagen nervös und erfordert ein gewisses Feingefühl, um das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. Das für japanische Sportwagen so charakteristische Fahrgefühl ist bei diesem agilen und sehr verspielten Auto auf jeden Fall vorhanden, ganz zu schweigen von der großartigen Fahrposition mit breitenverstellbaren Sitzen, die den Fahrer in der Sitzschale halten. Die Lenkung ist bemerkenswert, ebenso wie der Motor, der mit einem großzügigen Drehmoment anspricht. Wir haben es hier mit einem GT mit harter Federung zu tun, was bei trockenen Bedingungen sehr angenehm sein kann. Bei Regen ist das jedoch eine andere Geschichte. Bei wechselnden Wetterbedingungen bleibt der Supra etwas knifflig zu fahren. Durch die steife Aufhängung und die großen Reifen – 255 vorne, 275 hinten – weckt das Auto bei unbeständigem Wetter kein wirkliches Vertrauen.
Ein falscher Deutscher
Der Supra ist ein echter Hingucker, aber unter seiner Karosserie steckt in Wirklichkeit ein BMW Z4. Am deutlichsten ist dies im Innenraum zu spüren. Für Fahrer, die an die bayerische Marke gewöhnt sind, wird der Innenraum des Supra vertraut aussehen: Vom Touchscreen bis zum Navigationsknopf stammt die gesamte Ergonomie von der deutschen Marke. Das ist schade, denn so verliert der Supra an Identität und Charakter, zumal das Design nicht besonders gelungen ist. Im Vergleich zu dem, was derzeit auf dem Markt ist, wirkt der Innenraum daher wie aus der Mode gekommen. Der Supra ist ein Auto mit einem untypischen Design, präziser Lenkung und sehr gutem Drehmoment. Sein Klang ist ein reiner Genuss für die Ohren. Andererseits verderben sein Gewicht und die großen Reifen ein wenig den Spaß. Das Heck neigt dazu, sich sehr schnell zu verabschieden, aber in gewisser Weise ist es das, was den Charme japanischer Autos ausmacht.
Das Video zum Test (in französischer Sprache)